Neue Eindrücke gewonnen

Senioren-Union erkundet Tschechische Republik

36 Mitglieder und Freunde der Senioren-Union der CDU Vreden, Stadtlohn und Legden kehrten mit vielen neuen Eindrücken aus der Tschechischen Republik zurück. Sechs Tage verbrachten sie im Rahmen einer Studienreise des Deutschland- und Europapolitischen Bildungswerkes in Tecklenburg in der „Goldenen Stadt“ Prag.
Die Teilnehmer am Ufer der Moldau in Prag
Prag (1,25 Mil. Einwohner) fasziniert nicht nur durch eine Fülle historischer Bauten aus fast allen Jahrhunderten, sie ist auch das politische Zentrum der Tschechischen Republik. Der Beitritt zur Europäischen Union 2004 hat für die Tschechen neue politische und ökonomische Perspektiven eröffnet. Außenpolitisch scheint aber das Thema Europa an Attraktivität verloren zu haben, während die Innenpolitik durch instabile Regierungskoalitionen und Umbrüche in der Parteienlandschaft gekennzeichnet ist. Das erfuhren die Teilnehmer in Gesprächen mit Journalisten und politischen Referenten. Im Senat und Parlament, dem höchsten Staatsorgan Tschechiens, diskutierten sie mit Senatsmitgliedern über aktuelle Fragen der Landes- und Europapolitik.

Auch über die Rolle der Kirche in der postsozialistischen Gesellschaft wurden die Teilnehmer informiert. Die Kirchen spielen in der tschechischen Gesellschaft eine bescheidene Rolle. Tschechien gehört zu den am meisten säkularisierten Ländern Europas, lediglich 32 Prozent der Bürger bezeichnen sich als gläubig und nur 7 Prozent beschreiben ihre Bindung an
eine Kirche als stark. Besucht wurde auch der Veitsdom auf der Prager Burg, die Kathedrale des Erzbistums Prag und das größte Kirchengebäude Tschechiens.

Beim politischen Stadtrundgang wurde die Entwicklung der Stadt Prag nach der Wende und beim Besuch der Prager Burg wurden die politischen, geografischen und wirtschaftlichen Strukturdaten der Tschechischen Republik als altes Machtzentrum und als moderner Präsidentensitz erläutert.
Als Beispiel für die wirtschaftlichen Entwicklung in Tschechien wurde den Teilnehmern bei einer sehr informativen Werksführung beim Autoherstellers Skoda in Mlada Boleslav gezeigt. Die Rekordzahlen von Skoda haben die tschechische Autoindustrie auf Höhenflug geschickt. Laut Zahlen des dortigen Herstellerverbandes stieg der Gesamtummsatz 2014 um 15 Prozent auf 41 Milliarden US-Dollar, parallel dazu kletterte der Wert der Exporte auf 30 Milliarden US-Dollar. Entscheidenden Anteil für das starke Wachstum hat ein Modell: der Skoda Octavia. Das Kompaktmodell verzeichnet deutlich über Plan liegende Absatzzahlen und wird in diesem Jahr erstmals mehr als 500.000 Fahrzeuge im Stammwerk in Mlada Boleslav (Jungbunzlau) bauen.

Nach einer Führung durch die Bibliothek im Kloster Strahov besuchte eine Gruppe auch das Grab des Hl. Norbert in der barocken Klosterkirche des Prämonstratenser Ordens.

Bei einem Besuch der Deutschen Botschaft mit den Parkanlagen und einem Gespräch zum tschechisch-deutschen Verhältnis erfuhr die Gruppe auch Informationen zur Rolle der Botschaft in der Wendezeit im Jahre 1989. Dort auf dem Balkon der Botschaf wurden die DDR-Flüchtlinge am 30.09.1989 von dem damiligen Außenminister Hans-Dietrich Genscher über ihre
Ausreise informiert. Von der Deutschen Botschaft aus führte der Reiseleiter die Vredener Gruppe durch das historische Prag zu einer Schifffahrt mit Abendessen auf der Moldau.